Samstag, 7. November 2009

Herbstliches Bellyboaten

Eigentlich hatte ich mir vorgenommen, es heute vom Bellyboat vertikal auf Zander zu probieren. Natürlich besitze ich kein Echolot aber ich dachte, es würde auch ohne ein solches Hilfsmittel möglich sein,  im Stausee besondere Strukturen wie Kanten oder Löcher ausfindig zu machen. Allerdings war der See zu meiner Enttäuschung überall gleich tief, zwischen 2 und 3m und die Kanten die ich fand, waren weit am Ufer, wo das Wasser knapp einen Meter tief war.  Dort hätte ich die Fische mit meinem Bellyboot sofort verscheucht. 

Zuerst war es windig, was mir das Fortbewegen vom Bellyboot erschwerte, ich schätze ich war im Durchschnitt nur ca. 2-3kmh schnell. Nach etwa eineinhalb Stunden hatte ich dann meine Zielstelle erreicht, allerdings war es dort Flacher als ich dachte und ich bekam keinen einzigen Biss, ob auf Gummis oder Wobbler. Weder auf Barsch, noch auf Hechtköder.

Irgendwann hörte ich dann einen Krankenwagen, ca. 10 weitere sowie einige Feuerwehrautos folgten in den nächsten 2 Stunden. Hinter den Baumen sah man dicke Rauchschwaden aufsteigen. Später folgte sogar noch ein Rettungshubschrauber. Wie sich später herausstellte, war die Ursache ein schlimmer Autounfall. 

Als ich mich wieder langsam auf den Rückweg machte (Ich musste ja auch die sehr lange Schwimmzeit mit einberechnen) und noch ein paar interessante Stellen anfahren wollte, hörte ich mitten auf dem See plötzlich einen Platscher.

Ich steuerte auf die Stelle zu und sah ca. 10m vor mir, wie eine Hechtflosse kurz aus dem Wasser ragte. Daraufhin wurde schnell ein Silbern glänzender Rattlin' Rapala in 8cm montiert und ich warf ein paar meter über die Zielstelle hinweg. Bereits nach wenigen Kurbelumdrehungen bekam ich den erhofften biss und konnte den Fisch landen. Das Maßband zeigte 57cm an.

Eigentlich hatte ich vor den Hecht zu releasen, allerdings wendete er sich im Kescher, sodass das Abhaken zu lange dauerte und ich ihn dann doch lieber abschlug.  Damit der Fisch nicht mein Bellyboot vollschleimte, schnitt ich schnell ein kleines Stück Ankerseil  ab, fädelte es ihm durch die Kiemen und aus dem Maul raus und befestigte die beiden Enden an einer Schlaufe des Bellys. So hing der Fisch im Wasser und wurde dazu auch noch gekühlt.

Merkwürdig war, dass der Fisch trotz an der Stelle etwas über 3m tiefem Wasser (Ist an dem See schon recht tief) und Kälte fast an der Oberfläche stand. Die Bäume waren übrigens voll mit Kormoranen, die es sich im Schongebiet gemütlich machten.

Weitere Bisse bekam ich danach nocht mehr und als es gegen halb 6 dunkel wurde verließ ich dann das Wasser.

Der Fisch war übrigens mein erster Bellyboat-hecht!