Donnerstag, 26. August 2010

Endlich mal wieder Fliegenfischen

Gestern war ich seit langem mal wieder mit der Fliegenrute unterwegs. Zusammen mit Benny befischte ich die Werre.  Leider blieben bei uns beiden nur kleine Fische hängen. Ich fing zuerst in einem tiefen Gumpen eine knapp handlange Bachforelle auf eine Goldkopfnymphe, Benny dann eine Stelle weiter, eine knapp maßige auf einen Spinner.  An einer anderen, schwer zugänglichen Stelle, stand ich mit den Watstiefeln im knapp einen Meter tiefen Wasser. Vor mir lag ein recht tiefer Gumpen, durch den das Wasser aber mit relativ hoher Geschwindigkeit strömte.  Ich warf die Nympfe mehrmals stromauf und ließ sie an der Schwimmschnur durch den Gumpen, auf mich zutreiben. Irgendwann tauchte dabei meine Schnur kurz unter. Ich straffte die Schnur und eine schöne Forelle von geschätzten 35cm hing am Haken. Leider schüttelte diese sich nach kurzem Drill wieder ab. Danach fing ich im selben Gumpen eine weitere Untermaßige Bachforelle.  Eine weitere schlitzte mir aus, bevor ich und Benny das Wasser verließen. 

Donnerstag, 19. August 2010

Lychen 2010

Die letzte Woche war ich in Lychen in der Uckermark zum Angeln. Diese Stadt ist für mich immer etwas ganz besonderes weil ich seit vielen Jahren immer einmal in den Sommerferien dort bin. Mittlerweile ist mir die von Seen umgebene Kleinstadt in der Uckermark richtig ans Herz gewachsen und ich kann das nächste mal kaum erwarten.

In den ersten zwei Tagen ging es hauptsächlich auf Barsch. Als Ziel hatte ich mir mindestens einen 30er gesetzt. Zwar konnte ich gleich am ersten Tag mehrere schöne Fische um 25 und knapp darüber fangen, aber mehr dann auch irgendwie nicht. Am zweiten Tag genau das Selbe. Über die Menge konnte ich mich nicht beklagen aber die ganz dicken waren leider nicht dabei. Weil ich keine ganz kleinen Köder verwendete war die Durchschnittsgröße von fast 25cm aber sehr gut. Zwischendurch gingen auch immer wieder Hechte bis knapp 55cm auf meine Barschköder. Hauptsächlich fing man die Stachelritter unter Booten, an Stegen und unter Brücken. Am zweiten Tag fing ich dann auf einen "Rubberjig", einen Jigkopf mit Krautschutz und Gummifransen am Ansatz, der mit einem Krebsimitat bestückt war, einen schönen 28cm Barsch unter einem Boot. Der Vorteil von diesem Köder gegenüber Wobblern oder Spinnern ist, dass er seine Reize ausspielt wenn man ihn nur gaanz langsam, beinahe auf der Stelle zupft und immer wieder längere Zeit stehen lässt. Aufgrund seines Volumens wird er auch meistens, im Gegensatz zu anderen Spinnködern, zuerst von den größeren Artgenossen eines Schwarms genommen. Bei Wobblern zum Beispiel stürzen sich oft schon beim ersten Wurf die kleinen Barsche darauf. Das kriegen die Dicken natürlich mit und werden sofort gewarnt. 
Die folgenden Tage setze ich es dann mehr auf Hechte an. Zwischen den Seerosenfeldern bekam ich einige mittlere Hechte um 50-55cm auf Spinnerbaits. Sogar ein guter Barsch vergriff sich später noch daran. Über den Krautfeldern im Mittelwasser bekam ich zwar viele Bisse, aber davon blieben leider nicht viele hängen. Einen 53er konnte ich dann schließlich in der Mittagssonne landen. Er hatte sich über einem Krautfeld in dem klaren Wasser auf einen bunten Zalt-wobbler gestürzt während ich auf einem Floß stand und den unterwasserbewuchs nach Hechten absuchte.
Auf den Köder hatte ich noch mehrere Fehlbisse. An einem Abend hatte ich innerhalb von drei Stunden ganze vier Fehlbisse sowie einen Hecht, der den Gummifisch im Sprung abschütteln konnte. Alle Hechte hatten zwischen 50 und 70cm und bissen extrem vorsichtig. 

Als ich tags darauf mit dem Bellyboot rausfahren wollte um es auf Hechte zu versuchen, wurde mein Köder schon beim ersten Wurf attackiert und nach kurzem Drill konnte ich den bisher größten Urlaubshecht landen. Das Messen ergab 58cm. Doch leider blieb dies auch der letzte Fisch des Ausfluges. Zwar hatte ich noch vier Bisse aber wieder machten mir die vorsichtigen Attacken zu schaffen und so konnte keiner der Fische mehr gelandet werden. Nachdem ich mehrere Stunden lang mit dem Bellyboot um den See gepaddelt war, machten meine Beine auch nicht mehr mit und ich schnallte mir das Bellyboot auf den Rücken und fuhr dann mit dem Fahrrad zurück zum Campingplatz.
Am selben Abend ging ich noch mit der Barschrute los um unter den am Ufer liegenden Ruderbooten zu angeln. Dann sah ich wie ein guter Barsch unter einem der Boote meinen Rubberjig einsaugte und schlug an. Nach spritzigen Drill bekam ich den Fisch zu fassen. Das Messen ergab 29cm. Zwar keine 30 aber auf jeden fall ein Schöner :)



Ich traf auch noch Maik, einen Jungen den ich schon vom letzten Lychenurlaub kannte und angelte den Rest der Zeit mit ihm zusammen. Wir verabredeten uns noch für den Tag meiner Abreise am frühen Morgen um ein letztes mal den Hechten nachzustellen, da ich ja leider immer noch nicht über die 60cm-marke hinausgekommen war. Um 6 Uhr trafen wir uns am Oberpfuhl, dem See wo ich die meisten Hechte gefangen hatte. Innerhalb der ersten Dreiviertelstunde ging es richtig Rund. Wir angelten von einem großen Floß aus, welches am Ufer festgebunden war. Maik bekam recht schnell einen Fehlbiss auf Blinker, ich ebenfalls auf Gummifisch. Obwohl ich an meinem 15cm Gummifisch schon einen Zusatzdrilling montiert hatte, wollten die Hechte noch nicht hängen bleiben und so befestigte ich einen zweiten Drilling auf der anderen Flanke des Köders. Recht schnell darauf konnte ich auch den nächsten Biss verwandeln. Ich konnte den Hecht sicher landen und das vermessen ergab genau 60cm. Danach fing Maik einen 58er Hecht. Nachdem wir seinen Fang zurückgesetzt hatten, bekam ich direkt beim nächsten Wurf den nächsten Biss. Diesmal merkte ich aber dass der Hecht etwas größer sein musste. Der Drill zog sich auch etwas hin, da ich den ohnehin sehr knapp gehakten Fisch unter keinen Umständen verlieren wollte. Deshalb setzte ich den Kiemengriff erst an als der Fisch ausgedrillt war. Das landen verlief ohne Probleme und der Fisch hatte stolze 68cm. Nach einigen Fotos durfte auch er wieder in die Freiheit. Ein wirklich genialer Urlaubsabschluss :)

Ich werde definitiv wieder kommen!

Montag, 9. August 2010

Hechte an der Barschrute

Heute war ich am Waddenhausenersee. Neben einem Barsch auf einen Twitchbait, konnte ich drei Schniepelhechte fangen. An der Barschrute haben aber auch die ganz schön gekämpft.
Ein besserer Barsch, den ich auf 25cm+ schätzen würde, schlitzte mir vorm Ufer aus. Kurz darauf stürzte sich an der selben Stelle ein weiterer Stachelritter auf meinen Wobbler, den ich dann auch landen konnte.
Die Barsche haben aber nur sehr rar gebissen, ich hatte lediglich die zwei bereits erwähnten Bisse.

Donnerstag, 5. August 2010

Black-bass in Frankreich

In den Ferien war ich mit Max und seinen Eltern in Biarritz, eine Stadt im Südwesten Frankreichs, nahe der spanischen Grenze. Eigentlich wollte ich dort nur ein bischen Surfen lernen. 

Da ich nicht damit gerechnet hatte, dort auch gut im Süßwasser angeln zu können, hatte ich mir nicht gerade die besten Angeln und auch leider nur ein spärlich zusammengestelltes Sortiment an Kunstködern mitgenommen. Gleich am ersten Tag erfuhr ich allerdings dass man in einem kleineren See in der Nähe unseres Campingplatzes, dem Lac mouriscot, umsonst angeln durfte und mir wurde mein Fehler immer deutlicher bewusst... Beim ersten Versuch legten Max und ich es auf Hecht und Barsch an. Zwar hatten wir keine Ahnung von den dortigen Fischarten- und Beständen aber wir dachten uns dass schon irgendwas auf unsere Kunstköder gehen würde - Falsch gedacht.

Von französischen Anglern erfuhren wir allerdings dass es dort Black Bass (auch Schwarzbarsch oder Spezieller, Largemouthbass) gibt, die ja weltweit als "DIE Angelfische" schlechthin gelten. Mein Plan war also zuerst, auch nur einen dieser mir bisher aus der Praxis unbekannten Fische, zu fangen.
Gleich am nächsten Tag fuhr ich morgens mit dem Fahrrad los währens Max noch schlief. Ich hatte mir Max' Barschrute unter den Nagel gerissen und auch ein paar seiner Köder, um mein zu kleines Sortiment zu erweitern.

Der See war sehr interessant. An den Uferbereichen sehr Flach, und wie man es aus Bass-angelvideos kennt, besetzt mit kleinen Inseln und im flachen Wasser wachsenden Schilfpflanzen. Der Boden war besäht von Wurzeln und dazwischen wucherten immer wieder riesige Seerosenfeldeer. Eigentlich ein perfektes Gewässer für Schwarzbarsche. Ich stellte mein Fahrrad nahe eines Steges ab und tastete mich dann Wurf für Wurf am Ufer entlang. Da es auf normale Köder zu viele Hänger gab, hängte ich einen 8cm langen Gummiwurm, angeködert am Offsethaken, in den Karabiner. Diesen schlug ich dann mit leichten rucken durchs Wasser. Nach einigen Testwürfen war ich vom Köder überzeugt und angelte vorerst damit weiter.
An einigen Stelle musste ich mich mehrere Minuten durch Dornenranken und Gebüsche kämpfen, um an die Angelplätze zu gelangen. Nach ungefähr zwei Stunden dann gelang ich dann an eine Stelle, die etwas abgeschnitten lag. Nachdem ich mich durchs Gebüsch geschlagen hatte sah ich im Wasser rechts von mir eine aussichtsreiche Stelle. Da ich meinen Köder vom Ufer aus aber nicht dort hinbekam, zog ich schnell Hose und Schuhe aus und watete am Ufer entlang durchs knietiefe Wasser. Nachdem ich unter einem umgestürzten Baum und etlichen Wurzeln vorbeigewatet war, warf ich meinen Köder an die Ecke zwischen einer dicken Baumwurzel und einem angrenzenden Seerosenfeld. Bei einem der ersten Würfe schnappte sich ein kleiner, kugelrunder Schwarzbarsch meinen Köder. Der erste Fisch schüttelte der Köder im Sprung ab, dafür ging kurze Zeit später ein ähnlich großer Bass auf meinen Köder und konnte nach einem sprungreichen Drill gelandet werden. Nun hatte ich den Bogen raus und konnte in weniger als einer Stunde noch zwei weitere Fische in ähnlicher Größe erwischen. Das Kapfverhalten im Drill ist weitaus Höher als bei unseren Barschen und Sprünge sind fast normal. Allerdings sind präzise Würfe bis einige Zentimeter vor die Hotspots weitaus ergiebiger als einfach nur weite Wasserflächen abzuwerfen.
In den nächsten Tagen konnte ich dann fast jeden Tag ein paar Bass fangen. Leider kassierte ich an manchen Tagen auf bis zu 80% der Attacken nur Fehlbisse. Die Größe blieb allerdings leider bei fast allen Fischen die gleiche. An einem Tag sah ich vor mir im Wasser zwei riesige Bass unter der Wasseroberfläche umherschwimmen, die ich auf über 50cm schätze. Einer der beiden schaute sich meinen Köder kurz genauer an, verlor dann aber wieder das Interesse und nach mehreren erfolglosen Würfen durchschauten die beiden das Spiel auch anscheinend und tauchten ab während ich mit Herzklopfen am Ufer stand.
Dann irgendwann sah ich in der Angelabteilung eines Französischen Supermarktes, einen kleinen Popper hängen. Ich nahm ihn mit um ihn an den Schwarzbarschen zu testen. Ich hatte ja dummerweise auch meine Popper in Deutschland gelassen... Gleich beim zweiten Wurf mit der Neuanschaffung tauchte der Köder plötzlich unter und ein Bass hing am Haken. Das ging ja flott!
Es folgten 8 normale Barsche und noch zwei weitere Bass an diesem Morgen- alle auf den Popper. Flussbarsche sind dort übrigens auch seltener als Schwarzbarsche und Hechte gibt es laut vielen Anglern wegen den hohen Temperaturen so gut wie garnicht. Deshalb konnte ich auch guten gewissens die ganze Zeit ohne Stahlvorfach fischen. An einer der letzten Stellen die ich noch abfischen wollte, musste ich zuerst eine steile Böschung hinunter. Ich hatte diesen Platz noch nie zuvor beangelt. Kurz vorm Ufer attackierte dann ein dicker Bass meinen Popper und machte sofort mehrere unerwartete Fluchten. Ich musste sogar die Bremse lockern um einen Schnurbruch zu vermeiden. Nach ca. einer Minute bekam ich den Fisch dann endlich vernünftig zu fassen und schoss ein paar Fotos von dem schönen Tier Was für ein Brocken! Zumindest für meine Verhältnisse.
Das Vermessen ergab 35cm. Danach durfte der Fisch auch wieder schwimmen. 35cm hört sich vielleicht nicht so groß an aber wenn man mal den Körberbau dieser Fische gesehen hat, dann weiss man wie viel massiver ein Bass in der Größe im Gegensatz zu einem Barsch ist und was die für ein Riesiges Maul haben. Für mich war der Fisch jedenfalls Grund genug, den restlichen Tag überglücklich zu sein.