Montag, 7. März 2011

Überraschung beim Barschangeln

Sonntag morgen meldete sich Julian bei mir und fragte ob ich Lust hätte, ein paar Stunden Angeln zu gehen. Da ich schon lange nicht mehr zum Fischen gekommen bin und durch die anhaltenden Minusgrade in den letzten Wochen auch nicht allzu große Lust dazu hatte, sagte ich sofort zu.
Um 12 war ich am See und baute meine Angel zusammen. Das Wetter war wirklich gut und der zumindest anfangs noch wolkenfreie Himmel erlaubte es sogar mal wieder im Pullover zu angeln.
Julian kam ein paar Minuten Später dazu, als ich gerade die ersten Würfe gemacht hatte.

Das Wasser, welches Ende des letzten Jahres durch lang anhaltende Regenfälle noch dunkelbraun getrübt war, hatte sich unter der Eisdecke innerhalb von knapp drei Monaten grünlich-blau gefärbt und ließ eine Sichttiefe von geschätzten zwei Metern zu.

Wir fischten anfangs kleine Kopytos in den tieferen Bereichen um die Staumauer.
Der normalerweise sehr fischreiche See wollte aber nichts von seinem Potential zeigen. Kein Zupfer, keine Kleinfische und auch keine Rotaugenschwärme die sich in der Schnur bemerkbar machten, waren wahrzunehmen. Beim letzten Besuch am See musste ich an den gleichen Stellen noch aufpassen um nicht ständig kleine Weißfische zu haken.
Wasservögel waren nicht viele auf dem See, lediglich in der vom Ufer unerreichbaren Seemitte schwammen wenige Kormorane umher.
Nach zwei Stunden ohne Fischkontakte entschieden wir uns, die Seeseite zu wechseln und fuhren an die Seite des Emmereinlaufs.
Da wir die eventuell schon laichenden Hechte in den Flachen Einlaufbereichen des Sees nicht stören wollten, fischten wir hier nur im aufgestauten Bachbett der Emmer, die wenigen hundert Meter die wir mit unserer Erlaubnis noch befischen durften.

Da über die Staumauer im Winter immer der Wasserstand um etwa einen Meter gesenkt wird, kamen einige Kiesbänke der Emmer hier an manchen Stellen schon ans Tageslicht, im tieferen Flussbett waren aber immer noch genug tiefe Bereiche.
Zunächst fischten wir unter einer Steinbrücke, in der Hoffnung dass sich dort mit etwas Glück ein Barsch blicken ließ.
Allerdings bekamen wir auch hier keine eindeutigen Bisse und so begann Julian etwas Stromab, auf einer Kiesbank stehend, in einer tieferen Rinne zu fischen.

Nach wenigen Minuten meldete Julian einen Fisch und als ich mich umblickte, sah ich ihm mit krummer Rute im Drill. Der Fisch kämpfte nicht schlecht, allerdings war zunächst auch Julian unentschlossen was sich an seinem 5cm Gummifisch vergriffen hatte. Das Kampfverhalten des Fisches sprach weder für einen Barsch, noch für einen eventuell unerwünschten Hecht- oder Zanderbeifang.

Was sich dann im klaren Wasser zeigte überraschte uns beide. Es war eine wunderschöne Äsche.

Den Gummifisch war bis zum Anschlag in ihrem zarten Maul verschwunden. Für Julian war es der erste Fisch dieser Art. Nach einigen Fotos setzten wir den Kapitalen Fisch wieder zurück, zumal die Schonzeit für Äschen vor 4 Tagen begonnen hatte.

Mit so einem prächtigen Fisch hätten wir aber beide nicht gerechnet. Niemand hätte ahnen können, dass sich eine Äsche auch noch an einem Gummifisch vergreift.
Als der Fang wieder schwamm, fischten wir noch eine Weile weiter, verließen dann aber aufgrund der verschwindenden Sonne den See. Die Finger wurden ungemütlich kalt und das Fischen machte kaum noch Sinn.

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